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NS-Zwangsarbeit in Schönefeld

10.10.2024 - Austellungseröffnung im Amy-Johnson-Gymnasium

Die Vorfreude auf den Neubau ihrer Schule ist in Schönefeld und im Amy-Johnson-Gymnasium groß. Es wurde bekannt, dass sich auf dem für den Neubau vorgesehenen Gelände bis 1945 ein Zwangsarbeiterlager befunden hatte.

Recherchen für das von der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB) herausgegebene Buch „Der erste Flugplatz in Schönefeld“ erbrachten Erkenntnisse über das Ausmaß der NS-Zwangsarbeit der Henschel Flugzeug-Werke in Schönefeld.

Archäologische Untersuchungen bestätigten, dass dort bis Kriegsende ein großes Zwangsarbeiterlager existierte. Die vorgefundenen Belege für 26 Gebäude, Löschwasserbrunnen, Splittergräben und diverses Lagerinventar bezeugen die grausame Vergangenheit.

Unter Leitung des Lehrers Fabian Papadopoulus-Koop vom Amy-Johnson-Gymnasium beschäftigten sich die Schüler Novalee Crane, Sarina Gehler, Leonie Heide, Max Koppel und Mathea Lina Schacht im Rahmen eines zweijähriges Seminarkurs mit der NS-Zwangsarbeit in den Henschel-Flugzeugwerken Schönefeld und schufen eine beeindruckende Ausstellung.

Die Veranstaltung zur erstmaligen Präsentation am 30.04.2025 mit über 100 Teilnehmende eröffnete die Schulleiterin Daniela Günther um Punkt 13:00 Uhr.

Neben vielen Schülerinnen und Schülern und den Ausstellungsgestaltern begrüßte sie auch den Schönefelder Bürgermeister Christian Henschel, aktive Unterstützer, wie die Geschichtswerkstatt um den Historiker Dr. Jürgen Nossack und Heinz Flieger vom Dahmelandmuseum Königs Wusterhausen, Mitglieder der kommunalen Arbeitsgruppe, Archäolog*innen, Denkmalpfleger*innen und Historiker*innen.

Ebenfalls wurden Vertreter der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH herzlich begrüßt, die das Projekt finanziell gefördert haben.

Die Schulleiterin hob die Bedeutung der Arbeit des Seminarkurses hervor, wird es doch bald keine Zeitzeugen mehr geben. Wenn auch die Ereignisse über achtzig Jahre zurückliegen, so ist es wichtig darüber zu wissen, sich an das Schicksal dieser Menschen zu erinnern und zu begreifen…

Bürgermeister Christian Henschel drückte seine Freude über das Ergebnis der Schülerinnen und Schüler aus, dass sie neben ihrer Arbeit für ein gutes Abitur erarbeitet haben. Er erinnerte sich daran, wie wohl in seinem Büro die Initiative zu diesem Projekt startete.

Tiefbewegt berichtete anschließend Dr. Jürgen Nossack, wie er bei der Arbeit in Archiven auf seinen Nachnamen stieß und so erfuhr, dass sein Vater in Weißrussland für die Rekrutierung von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern verantwortlich war. Es habe ihn tief betroffen.

Bevor die Ausstellung eröffnet wurde, dankte der Leiter des Seminarkurses Fabian Papadopoulus-Koop den beteiligten Schülerinnen und Schülern für ihr Engagement. Er berichtete davon, dass er durch Colette Fauriat viel über das Zwangsarbeiterlager in Schönefeld erfuhr. Ihre Mutter Helene Fauriat hatte ihr viel über ihr Leben als Zwangsarbeiterin in den Henschel-Werken erzählt.

Dann lud er alle Anwesenden ein, sich die Ausstellung anzuschauen, die als Wanderausstellung auch an anderen Orten genutzt werden kann.

Die sehr erfolgreiche Veranstaltung mündete in viele Gespräche.

© 30.04.2025 GKD

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