
Kassel, Rosalie

JAHRGANG 1911, DEPORTIERT 1941, LODZ/LITZMANNSTADT, 1942 CHELMNO/KULMHOF, ERMORDET 07.05.1942
Als Tochter von Elisabeth Hirsch kam Rosalie Kassel am 14. Dezember 1911 im oberschlesischen Königshütte, dem heutigen Chorzow in Polen, zur Welt. Ihr Vater starb bereits kurz nach Rosalies Geburt. In Berlin besuchte Rosalie Kassel die Jüdische Oberschule. Zeitweise wohnte sie zusammen mit ihrer Mutter in Lieberose. 1939 lebte sie bei ihrer Tante Frieda Moses in der Kirchstraße 28 in Lübben. 1941 zog Rosalie Kassel dann als Arbeiterin nach Berlin-Charlottenburg in die Goethestraße 8.
Auch die Großstadt Berlin bot der 30-jährigen Rosalie Kassel keinen Schutz vor Diskriminierung und Verfolgung und so wurde sie in Berlin inhaftiert und zur Sammelstelle Levetzowstraße für Transporte in den Osten verschleppt. Noch mit dem ersten Transport wurde sie von Berlin in das Ghetto Litzmannstadt/Łódź deportiert, welches sie am 18. Oktober 1941 erreichte. Im Januar 1942 begannen die Deportationen in das Vernichtungslager Kulmhof/Chełmno im Warthegau. Auch Rosalie Kassels letzter Weg führte nach Chełmno und sie wurde dort vermutlich am 7. Mai 1942 ermordet. Ihre Mutter Elisabeth Hirsch wurde im selben Jahr nach einem Aufenthalt im Altersheim der jüdischen Synagogengemeinde Frankfurt (Oder) in das Warschauer Ghetto deportiert und ebenfalls ermordet. Ihre Tochter Sophie Alice Hirsch aus zweiter Ehe, eine Halbschwester Rosalies, konnte nach Palästina emigrieren.
- geboren am 14. Dezember 1911 im heutigen Chorzow
- 1941 Umzug nach Berlin-Charlottenburg
- am 18. Oktober 1941 zunächst inhaftiert und in das Ghetto Litzmannstadt deportiert
- im Januar 1942 von Litzmannstadt nach Chełmno deportiert
- gestorben am 07. Mai 1942 in Chełmno
Text: https://www.luebben.de/stadt-luebben/de/stadtportraet/geschichte/stolpersteine-juedisches-leben/#accordion-1-8