
Synagoge Lübben
Auf Antrag der jüdischen Bürger Lübbens, bildete sich im Jahre 1853 eine Synagogengemeinde, welche im Jahre 1857 amtlich anerkannt wurde.
Recht versteckt richtete man zum 18.09.1857 ein kleines einstöckiges Haus in der Schulgasse Nummer 2, zwischen der Hauptstraße und der Kirchstraße ein. Einen eigenen Rabbiner gab es in Lübben nicht. Die Gemeinde musste einen Rabbiner aus Berlin oder umliegenden Synagogengemeinschaften bestellen.
Für die jüdischen Kinder Lübbens, fand im Hause der Familie Wolff Unterricht in Fragen des Judentums statt. Nach dem Weggang von Wilhelm Wolff als Vorsitzender der Synagogengemeinde, übernahm Julius Moses seine Aufgabe, bis die Ereignisse der Pogromnacht das Amt überflüssig machten.
In der Nacht auf den 10. November 1938, wurde die Synagoge von Nationalsozialisten in Brand gesteckt. In den frühen Morgenstunden wurde die örtliche Feuerwehr alarmiert. Die Löscharbeiten beschränkten sich jedoch auf die umliegenden Gebäude, die vor den Flammen gerettet werden sollten, welche die Lübbener Faschisten gezielt entfacht hatten. Zum Zeitpunkt der Pogromnacht fanden in der kleinen Synagoge bereits keine Gottesdienste mehr statt. Dies war durch die Politik der Nationalsozialisten und der Lübbener Mitbürger nicht mehr möglich.
Der einst wichtigste Ort des jüdischen Lübbens, die kleine Synagoge, blieb bis in das Jahr 1945 dem Lübbener Stadtbild mit vernagelten Türen und Fenstern erhalten. Heute befindet sich ein Gedenkstein in einem Innenhof zwischen Haupt- und Kirchstraße, der an die Lübbener Synagoge erinnern soll.
Die Synagoge wurde am 18.09.1857 in der heutigen Kirchstraße eingeweiht.
Sie brannte in der Nacht auf den 10. November 1938; im April 1945 wurde sie endgültig zerstört.
Text: in Anlehnung an website der Stadt Lübben
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Bereits für die 1. Auflage des Buches "Das Jüdische Lübben" (2009) hatte die Projektgruppe „Jüdisches Leben gestern und heute“ des Lübbener Forums gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit nachfolgende jüdische Lübbener Frauen, Männer und Kinder dem Vergessen entrissen:
Sophie-Charlotte Astrich, Siegfried, Frieda Beil, Albert Blumenfeld, Carl Blumenfeld, Hermann Blumenfeld, Klara Blumenfeld, Albert Bock, Edwin Brandes, Julius Burchardi, Minna Burchardi, Gerhard Ludwig Georg Emmerich, Helene Emmerich, Leo Levi Emmerich, Lucie Friederike Emmerich, Max Flatau, Eduard Gärtner, Henriette Goertz, Hilde Goldminz, Elisabeth Hirsch, Hermann Jablonsky, Rosalie Kassel, Martha Kessler, Franziska Koslowski, Hildegard Koslowski, Käte Koslowski, Emma Levitzki, Hugo Levitzki, Rosa Levitzki, Ruth Markowicz, Margarete Schwabe, Kurt Meyer, Frieda Moses, Julius Moses, Ursel Fanny Moses, Georg Nelhans, Gerhard Nelhans, Hulda Nelhans, Emma Schneuer, Jacob Steinberg, Lina Steinberg, Eugenie Stiasny, Leopold Stiasny, Käthe Wermuth, Siegmund Wermuth, Ursula Wermuth, Wolfgang, Charlotte Wiechowski, Felix Wilhelmy, Max Wilhelmy, Johanna Wolff, Hans-Günther Wunderlich, Hertha Wunderlich, Michael Mechel Ephraim Wunderlich
Ausführlichere Personenbeschreibungen findet man in der 2. Auflage "Das Jüdische Lübben", ab Seite 164
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