
15.11.2025 – Hans Fallada Abend in Halbe
Seit einigen Jahren gestaltet das Aktionsbündnis gegen Heldengedenken und Naziaufmärsche (siehe mehr) in Halbe anspruchsvolle Veranstaltungen.
Das Aktionsbündnis gründete sich Ende der 1990er Jahre aus der Notwendigkeit heraus, den wiederholten, massiven Aufmärsche von Neonazis und rechten Akteuren zum größten deutschen Soldatenfriedhof in Deutschland Einhalt zu gebieten, was durch gemeinsames Handeln vieler Menschen der Region und darüber hinaus gelang.
Daran erinnerte der 92jährige stellvertretende Vereinsvorsitzende Arnold Mooshammer, der die grausame Kesselschlacht in und um Halbe als 12jähriger Junge erleben musste.
Er begrüßte neben den über einhundert Gästen auch die Mitbegründerinnen des Aktionsbündnisses Karin Weber (Die Linke) und Sylvia Lehmann (SPD), die stellvertretende Vorsitzende des Kreistages Claudia Mollenschott und den Altlandrat Martin Wille.
Anette Daugardt und Uwe Neumann vom KantTheaterBerlin (siehe weiteres) gestalteten auf der Basis des Fallada-Romans „Jeder stirbt für sich allein“ einen szenischen Abend.
Der Roman beschreibt, wie Otto und Anna Quangel von Mitläufern zu Widerstandskämpfern gegen das Hitlerregime werden. Nach der Nachricht, dass ihr einziger Sohn an der Front gefallen ist, ist nichts mehr, wie es war. Sie empören sich, sie lehnen sich auf, wollen etwas tun.
Sie beschließen, regierungskritische Sätze auf Postkarten zu schreiben und diese dann überall in Berlin zu verteilen. Fallada lässt sie sagen, dass die Gerechtigkeit der Herr der Welt ist und dass es auf jeden Überlebenden ankommt. Schließlich werden sie von der Gestapo gefasst.
Als Vorlage für sein Buch nutzte Fallada die reale Geschichte von Elise und Otto Hempel, die am 08. April 1943 in Plötzensee hingerichtet wurden.
Langanhaltender Beifall dankte den Künstlern für die beeindruckende Veranstaltung.
Der Dank gilt auch dem neuseeländischen Eigentümer des Kaiserbahnhofs, Peter Macky, der diese Veranstaltungen nicht nur unterstützt, sondern auch des Öfteren schon bei Veranstaltungen anwesend war.
© GKD, 15.11.2025





