
25.02.2025 - Beisetzung Irmtraud Carl
Irmtraud Carl verstarb am 01. Januar 2025 im Alter von 82 Jahren. Auch wenn die Stimme leiser wurde, so blieb sie bis zum Ende klar und berechenbar.
Man konnte mit ihr hervorragend streiten. Sie war noch voller Ideen.
Irmtraud Carl, hatte sich zu Zeiten, wo andere noch nach Themen suchten, sich der regionalen Geschichte gewidmet.
Die umfängliche Arbeit des von Frau Carl geführten Vereins „Kulturlandschaft Dahme-Spreewald e.V.“, zur Erforschung des Sachsenhausener KZ-Außenlagers in Königs Wusterhausen führte letztendlich dazu, dass am 18. April 2005 auf dem ehemaligen Lagergelände im Fliederweg eine Gedenktafel angebracht wurde.
Mit ihrem Verein, den sie zunächst als Verein für Frauen ins Leben gerufen hatte, griff sie das Thema Zwangsarbeit in der Region während der NS-Zeit auf.
Unschätzbar ist die Arbeit, die sie mit ihren Mitstreitern bei der Erforschung und Formulierung von Biografien jüdischer Menschen geleistet hatte. Damit wurden Grundlagen für die Verlegung vieler Stolpersteine durch den Künstler Gunter Demnig in unserer Region geschaffen.
Sie pflegte Kontakte zu Überlebenden der Shoa und deren Nachkommen und regte immer wieder an, jene hierher einzuladen.
So wurden die Söhne Viktor Karfunkels 2024 durch die Bürgermeisterin erneut nach Königs Wusterhausen eingeladen. Der Stadtjugendring und Kulturlandschaften realisierten die Betreuung.
Zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus und des Außenlagers des KZ Sachsenhausen am 26. April hatte sie wieder viele Ideen und Kontakte zu Überlebenden aufgenommen – nun werden sich andere dafür engagieren müssen.
Irmtraud Carl wurde am 25.02.2025 im Familiengrab auf dem Südwestkirchhof in Stahnsdorf beigesetzt.
Mit ihrer Familie nahmen Mitglieder des Vereins „Kulturlandschaft Dahme-Spreewald e.V.“, die Leiterin des Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit Berlin-Schöneweide, Freunde aus Israel und ein Vertreter des Begleitausschusses der Partnerschaft für Demokratie im LDS von Irmtraud Carl Abschied.
© GKD, 26.02.2025




