
Klinik Teupitz
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden Menschen, die nicht in das damalige "Rassenbild" passten, ausgesondert.
Dazu benötigte man Anstalten.
Die heutige Asklepios-Klinik Teupitz war damals eine Landesirrenanstalt und fungierte als Zwischenanstalt u.a. für die NS-Tötungsanstalten Brandenburg (Havel) und Bernburg.
In Teupitz wurden 1.884 Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen aufgenommen, die dann in Tötungsanstalten der T4-Aktion "verlegt" und dort ermordet wurden.
Am 12. und 13. August 1941 kamen 465 Patienten aus der ostpreußischen Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Tapiau nach Teupitz.
Ein großer Teil dieser Menschen wurden zwischen dem 3. Februar und 27. Juli 1942 nach Altscherbitz, Pfafferode/Mühlhausen, Weilmünser, Eichberg und von dort zum Teil in die Tötungsanstalt Hadamar "verlegt".
109 Patienten aus Tapiau verblieben zunächst in Teupitz. Bis Kriegsende verstarben 93. Das Kriegsende überlebten nur 8 von den ehemals 465 Patienten.
Von keinem der Teupitzer Anstaltsleiter (1934 bis 1945) ist bekannt, dass sie sich gegen die nationalsozialistische Erb- und Rassenpolitik gewandt und versucht hätten, die ihnen anvertrauten Patienten vor den schwerwiegenden Eingriffen und schließlich vor der Vernichtung in der Euthanasie-Mordaktion ‚T4’ 1940/41 zu bewahren.
Neben den in der T4-Aktion von Teupitz aus verbrachten und dann ermordeten 1.884 Patienten, wurden in den Jahren 1935-39 in der Anstalt auch 1.439 Sterilisationen vorgenommen.

Stoplersteine stellvertretend für ermordete Patienten
Der Audiowalk
führt an verschiedene Orte in der Stadt.
Dort erfahren Sie, wie sich die TeupitzerInnen angesichts des NS-Terrors verhalten haben.
Außerdem: interaktive Karte

Die brandenburgische Landesanstalt Lübben war ähnlich wie die Anstalt Teupitz in das NS-System einbezogen.
Auf Wikipedia wird die Rolle des heutigen Asklepios Fachklinikums Lübben in der NS-Zeit wie folgt beschrieben:
"Im Dritten Reich kam es zu Zwangssterilisierung und Euthanasie."
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