
12.08.2025 – George Torrey
Vor einem Monat gab es ein Treffen im Fliederweg mit der Tochter des Holocaustüberlebenden George Torrey, der als Kind im Außenlager des KZ Sachenhausen in KW sein musste.
Am Donnerstag, den 03. Juli 2025 erreichte Thomas Thiele eine E-Mail von Adrienne Torrey. Sie ist die Tochter des Holocaustüberlebenden George Torrey, der als Kind Jerzy Terkeltaub hieß und im KZ-Außenlager in KW sein musste.
Adrienne wurde über die Website "Menschen-Geschichten" aufmerksam und fragte an, ob sie uns in Königs Wusterhausen treffen kann.
Adrienne Torrey, ihr Mann Joel Coffidis und ihre Tochter Miriam Torrey-Coffidis hatten eine Woche in Łódź und Warschau verbracht und besuchten Ravensbrück.
Sie verfolgten den Weg, den ihr Vater und Großvater als kleines Kind mit Familienangehörigen vom Ghetto Łódź /Litzmannstadt, ins KZ Ravensbrück brachte. Von dort kam er ins KZ-Außenlager nach Königs Wusterhausen und kurz vor Kriegsende ins KZ Sachsenhausen, wo er von der Sowjetarmee befreit wurde.
So kam es Samstag, dem 05. Juli 2025, zu einem Treffen an den Erinnerungsstelen und der Gedenktafel im Fliederweg, an dem neben Thommy Thiele, Lars Ulbricht, Johanna Steinhäuser auch der Webmaster teilnahm.
Adrienne Torrey nahm mit dem Handy Kontakt zu ihrem 86jährigen Vater in den USA auf, berichtete über das Erlebte und zeigte ihm Livebilder aus Königs Wusterhausen.
Sehr berührend wurde es, als sich George Torrey live an uns wandte und begann, seine Geschichte zu erzählen.
Lars Ulbricht hatte Materialien mitgebracht, in denen die Namen von Jerzy Terkeltaub und weiteren Familienmitgliedern gefunden wurden. Er übergab Adrienne Torrey ein Exemplar des Buches „Das haben wir alles nicht gewusst“ vom Kulturlandschaft Dahme-Spreewald e.V. mit der Bitte, es ihrem Vater zu übergeben.
Der Webmaster übergab Kopien, in denen u.a. über Veranstaltungen mit Überlebenden des Außenlagers in Königs Wusterhausen berichtet wurde.
Miriam und Johanna fanden schnell eine gemeinsame Sprache. Nicht nur, weil Johanna sehr gut englisch spricht, sondern beide auch etwa gleichaltrig sind.
Johanna berichtete über ihre Facharbeit, die sie über das KZ-Außenlager Königs Wusterhausen geschrieben hat.
Adrienne Torrey, ihre Tochter und der Webmaster führten bei einem anschließenden Essen im Cavallo sehr interessante Gespräche. Ihr Mann war bereits nach Berlin gefahren; dort war ein weiteres Treffen verabredet.
Kurz darauf reisten Adrienne, Joel und Miriam wieder zurück in die USA.
Seitdem gibt es einen ausführlichen E-Mail-Kontakt. Adrianne berichtete ihrer Mutter und ihrem Vater von unserem Treffen und übergab ihm die Dokumente aus Königs Wusterhausen.
Sie schickte Fotos, die wir veröffentlichen dürfen und einen Link zu einem Interview, dass George Torrey am 18. Januar 2022 dem Yiddish Book Center gegeben hat. Dort spricht er auf Jiddisch, Deutsch und Englisch über seine Erinnerungen.
Am 10. August 2025 sprach George Torrey mit dem Webmaster via Internet und ging genauer auf die Zeit in Königs Wusterhausen ein. Dabei präzisierte er einiges aus den übergebenen Dokumenten.
Leider hat die Bildübertragung „über den großen Teich“ nicht ganz funktioniert. Deshalb wird das Gespräch ähnlich einem Podcast mit Fotos von Adrienne hier veröffentlicht.
Es war ein berührendes Gespräch mit wichtigen Botschaften.
George Torrey ist zu weiteren Gesprächen bereit, um unseren Kenntnisstand über das KZ-Außenlager Königs Wusterhausen zu vervollständigen.
© 12.08.2025 GKD
"mehr" - zur Person George Torrey (u.a. mit Interviews und Dokumenten)
"weiteres" - zum Treffen mit Georg Torreys Familie am 05.07.2025 in KW




